Im Rahmen des renommierten Europäischen Wettbewerbs wurde ich, Savva Pozidis, mit einer besonderen Ehre bedacht: Ich durfte an einer exklusiven Reise ins Europäische Parlament in Brüssel teilnehmen. Gemeinsam mit fünf weiteren Teilnehmern, die aus einer Vielzahl von Bewerbern ausgewählt wurden, reisten wir am 10. September 2024 in die pulsierende Hauptstadt Europas.
Unsere Unterkunft befand sich in einem charmanten Hotel im Herzen der Stadt, umgeben von den prächtigen Fassaden, den typischen Kopfsteinpflastergassen und nur einen kurzen Spaziergang entfernt von den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Brüssels. Schon auf dem Weg ins Parlament erlebten wir den lebendigen Charakter der Stadt – vorbei an den beeindruckenden Jugendstilgebäuden und dem majestätischen Grand-Place. Es war faszinierend, die Mischung aus Geschichte und Moderne zu sehen, die Brüssel wie kaum eine andere Stadt prägt.
Im Europäischen Parlament angekommen, wurden wir von unserer betreuenden Abgeordneten der evp (Europäische Volkspartei) herzlich begrüßt. Sie nahm sich viel Zeit für uns und erzählte uns persönliche Anekdoten aus ihrem Alltag als Abgeordnete, die uns die Arbeit in Brüssel auf eine sehr menschliche Weise näherbrachten. Mit einem Augenzwinkern berichtete sie, wie selbst nach Jahren im Parlament manchmal die Größe des Gebäudes eine Herausforderung ist, und sie sich schon das eine oder andere Mal verirrt hat. Sie gab uns zudem Metro-Karten, damit wir die Stadt eigenständig in kleinen Gruppen erkunden konnten. Diese kleinen Momente schufen sofort eine entspannte Atmosphäre, und wir fühlten uns willkommen.
Am darauffolgenden Tag starteten wir mit einem Besuch im Museum der Europäischen Geschichte. Das Museum war nicht nur lehrreich, sondern auf unglaublich spannende Weise gestaltet. Mit Hilfe modernster Technik wurden historische Ereignisse fast greifbar gemacht – vom antiken Europa bis hin zu den aktuellen politischen Entwicklungen. Besonders berührt hat mich eine Installation, die die Grenzen in Europa vor und nach dem Schengen-Abkommen zeigte – sie erinnerte daran, wie viel wir in Europa erreicht haben und wie fragil manche Errungenschaften sein können.
Nach dem Museumsbesuch folgte eine detaillierte Führung durch das Europäische Parlament. Die schiere Größe und die beeindruckende Architektur des Gebäudes hinterließen einen bleibenden Eindruck. Während der Führung kam es immer wieder zu kleinen Begegnungen mit Abgeordneten, die im Flur an uns vorbeieilten. Einige von ihnen lächelten uns freundlich zu, und einer scherzte sogar, dass wir bald selbst auf diesen Fluren arbeiten könnten, wenn wir uns gut anstrengen. Es war inspirierend zu sehen, wie die täglichen Abläufe in dieser bedeutenden Institution funktionieren.
Ein besonderes Highlight des Tages war die anschließende Diskussion mit verschiedenen Abgeordneten zu Themen wie Umweltverschmutzung, Waffenexporte der EU, Migration und sogar die Weltraumpolitik der Union. Die Diskussionen waren lebhaft und intensiv – und doch hatten sie immer einen respektvollen und konstruktiven Charakter. Eine der Abgeordneten erklärte uns leidenschaftlich, warum sie sich so stark für die Verringerung der Plastikverschmutzung einsetzt und wie jeder kleine Schritt einen großen Unterschied machen kann. Diese Gespräche öffneten mir die Augen für die Komplexität der politischen Entscheidungen, die oft hinter den Kulissen getroffen werden.
Am letzten Tag führte uns unser Weg zur belgischen Vertretung von Baden-Württemberg. Das historische Gebäude beeindruckte uns nicht nur mit seiner Architektur, sondern auch mit den Geschichten, die uns erzählt wurden. Eine Kunstsammlung, die in den prachtvollen Räumen ausgestellt war, verdeutlichte, wie eng Belgien und Deutschland auf kultureller Ebene miteinander verflochten sind. Besonders interessant fand ich eine Installation, die das europäische Motto „In Vielfalt geeint“ auf kreative Weise interpretierte.
Diese Reise nach Brüssel hat nicht nur meinen Horizont erweitert, sondern auch tiefe Eindrücke hinterlassen – von der Schönheit der Stadt bis hin zur Arbeit im Herzen Europas. Die Begegnungen, die Diskussionen und die Eindrücke werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.
Savva Pozidis (3. Semester)