Mikroplastik – Eine Gefahr für Pflanzen? Biologie-LK im NatLab der FU Berlin

Am Dienstag, den 28. März 2023, besuchten wir, der Biologie LK von Frau Müller, das NatLab der FU Berlin, um unseren Langzeitversuch zur Symbiose aus Mykorrhiza-Pilzen und Ringelblumen auszuwerten.

Bei dem Natlab-Experiment zum Thema Ökologie ging es darum, die Problemfrage „Können Mykorrhiza-Pilze die Resistenz von Pflanzen gegenüber Substrat mit schwermetallbelastetem Mikroplastik erhöhen?“ zu beantworten. Gleichzeitig war der zweite zu überprüfende Punkt des Experiments, inwiefern Mikroplastik (welches mit Schwermetallen belastet sein kann) Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum haben kann. Dabei galt es herauszufinden, welche Folgen Plastikmüll auf unsere Umwelt haben kann.

Anfangs besuchten uns zwei Studierende der FU Berlin und pflanzten mit uns die Keimlinge ein, die sie mitgebracht hatten. Es gab vier Versuchsgruppen mit jeweils fünf Töpfen. Dazu zählten Töpfe mit Mikroplastik und lebender Mykorrhiza (PMy), mit Mikroplastik und toter Mykorrhiza (P0), ohne Mikroplastik und lebender Mykorrhiza (KMy) sowie ohne Mikroplastik und toter Mykorrhiza (K0). Zudem haben uns die Studierenden einen Lichtkasten mit Zeitschaltuhr bereitgestellt, in den die Pflanzen reingestellt wurden. Unter Absprache gossen wir die Pflanzen drei bis vier Mal pro Woche und übermittelten die erhobenen Werte zu Blattanzahl und Ausmaß des längsten Blattes zwei Mal pro Woche an die Studierenden. Nach sieben Wochen ernteten wir die Biomasse der Pflanzen aus den verschiedenen Versuchsansätzen und trockneten diese im Trockenschrank, um sie für die Versuchs- Auswertung im NatLab vorzubereiten.

Im Natlab wurden dann vier verschiedene Experimente durchgeführt, deren Resultate wir für die Gesamt-Auswertung unseres Langzeitversuchs nutzten. An der ersten Station färbten wir die Wurzeln einer Kresse mittels eines roten Farbstoffs und betrachteten sie unter einem Binokular, um die Wasseraufnahme bzw. den Transpirationssog zu beobachten und mögliche Fehlerquellen bezogen auf unseren Langzeitversuch, wie z.B. Risse in einer Wurzel auszuschließen. An der zweiten Station ermittelten wir den CO2-Verbrauch der Pflanzen mithilfe einer CO2-Messanlage. Hierbei wollten wir anhand der CO2-Aufnahmerate herausfinden, ob es Unterschiede in der Fotosyntheseleistung zwischen den Versuchsansätzen unseres Langzeitversuchs gibt. An der dritten Station fand zunächst eine Wurzelfärbung statt. Beim anschließenden Mikroskopieren suchten wir nach Mykorrhiza- Strukturen und achteten insbesondere darauf, bei welchen Versuchsansätzen besonders viele Mykorrhiza-Strukturen erkennbar waren. An der vierten Station führten wir zwei kleinere Experimente parallel zueinander durch. Zum einen, wogen wir die Biomasse der Pflanzen (grüner oberirdischer Teil der Pflanzen) mithilfe einer Feinmesswaage. Dabei stand das Ermitteln von Unterschieden der Biomasse innerhalb der vier verschiedenen Pflanzenansätze im Vordergrund. Parallel zum Abwiegen der Biomasse untersuchten wir, inwiefern der Boden-pH-Wert durch das Mikroplastik und die Mykorrhiza-Pilze verändert worden war. Abschließend präsentierten wir in Kleingruppen jeweils die Ergebnisse von dem zuletzt durchgeführten Versuch im Plenum.

Aus unserem Langzeitversuch geht hervor, dass Mikroplastik das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigt und die Mykorrhiza-Pilze die Resistenz gegenüber diesem erhöhen können.

Die Pflanzen wachsen aber am besten unter natürlichen Bedingungen. Deshalb sollte kein Plastik in der Natur entsorgt werden. Zusammenfassend war das Langzeitexperiment mit anschließendem Besuch im Natlab sehr lehrreich und ein guter Zusatz zum Unterricht aufgrund der hohen praktischen Arbeit. Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden für diese Erfahrung.

Michel Kaminsky, Margarita Krylova, Hugo Süss
2. Semester

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